Keine Angst vorm Spermiogramm: So funktioniert es!
Für Frauen ist es eine Selbstverständlichkeit: Schon bevor sie aktiv schwanger werden möchten, lassen sie sich vom Arzt untersuchen und bereiten ihren Körper mit Folsäure und Vitaminen auf eine gesunde Schwangerschaft vor. Viele Männer müssen sich im Gegensatz erst zu einer Untersuchung überreden lassen, wenn die Schwangerschaft ein Jahr oder länger sich warten lässt. Dabei ist die Untersuchung beim Mann einfach, schmerzlos und unkompliziert. Unter Umständen erspart es unangenehme Untersuchungen für die Frau und spart wichtige Zeit. Warum Du keine Angst vor dem Spermiogramm haben musst, erfährst Du in diesem Artikel.
Wann wird ein Spermiogramm nötig?
Ein Spermiogramm sollte spätestens vor unangenehmen Untersuchungen bei der Frau vorgenommen werden und je nach Alter des Paares so früh wie möglich. Wenn die Schwangerschaft länger als ein Jahr auf sich warten lässt, ist es an der Zeit einen Arzt aufzusuchen. Ist die Partnerin über 35, sollte der Arzt schon früher zur Rate gezogen werden. Die Kosten für ein Spermiogramm übernimmt in der Regel die Krankenkasse.
Spermienqualität bestimmen
Ein Spermiogramm ist für den Arzt eine alltägliche Untersuchung. Dabei wird frisches Sperma im Labor auf die Qualität untersucht. Untersucht werden Geruch, Aussehen, Farbe, pH-Wert sowie die Anzahl, Form und Beweglichkeit der Spermien. Normale Spermien zeichnen sich durch eine ovale Kopfform, ein gesundes Mittelstück und einen beweglichen Schwanz aus. Ein krankhaftes Spermium weicht von dieser Norm ab und kann beispielsweise eine zu große oder zu kleine oder unregelmäßige Kopfform haben. Auch durch Schäden am Mittelstück und einen doppelten Schwanz erkennt man krankhafte Spermien unter dem Mikroskop im Labor.
Durch eine ungesunde Ernährung, Alkohol- und Rauchen sowie Umwelteinflüsse kann die Qualität der Spermien gestört werden. Gleichzeitig kann sich die Spermienqualität im Laufe der Zeit jedoch verbessern. Das Ergebnis des Spermiogramms ist daher lediglich eine Momentaufnahme. Sie zeigt, ob die Spermien die Eizelle im Moment problemlos befruchten können oder nicht. Über die Männlichkeit sagt sie dagegen nichts aus.
Ablauf eines Spermiogramms
Ein Mann braucht für die Anfertigung eines Spermiogramms nichts weiter zu tun, als eine frische Spermaprobe bei seinem Arzt oder im Labor abzugeben. Um das Ergebnis nicht negativ zu beeinflussen, sollte er dafür mindestens drei Tage abstinent gewesen sein – also weder Sex gehabt haben, noch masturbiert zu haben. Mehr als sieben Tage sollte der letzte Samenerguss aber nicht her sein, denn auch das kann ein Spermiogramm negativ beeinflussen.
Die Spermaprobe kann im eigenen Zuhause oder im Labor durch Masturbieren gewonnen werden. In den Laboren steht für diesen Zweck ein privater Raum mit anregenden Materialien zur Verfügung. Wird die Probe Zuhause gesammelt, darf das Sperma nicht älter als zwei Stunden sein und sollte in der Zwischenzeit bei einer Temperatur von über 20 Grad aufbewahrt werden. Das Sperma wird in einem sterilen Behälter aufgefangen und sollte dann so schnell wie möglich zur Auswertung abgegeben werden.
Schlechte Spermienqualität – was nun?
Wird eine schlechte Qualität der Spermien festgestellt, ist das zunächst kein Grund zur Sorge. In der Regel wird ein schlechtes Ergebnis von einer zweiten und einer dritten Untersuchung bestätigt. Dann können weitere Schritte eingeleitet werden. Ist beispielsweise die Beweglichkeit der Spermien gestört, kommt eine In-vitro-Fertilisation infrage. Auch kann durch ein Spermiogramm eine Infektion der Samenwege erkannt und behandelt werden.
Ist der Kinderwunsch nicht eilig, kann es ausreichen die Ernährung umzustellen, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten und sich mehr zu bewegen, um der Spermienproduktion auf die Sprünge zu helfen. Das nächste Spermiogramm ein halbes Jahr später kann dann schon wieder ein ganz anderes Ergebnis anzeigen.
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