Der traurige Fall von Baby Gammy: Bei der Leihmutter zurückgelassen
Seine Geschichte erregte internationale Aufmerksamkeit: Baby Gammy ist das bekannteste Baby, das von einer Leihmutter ausgetragen wurde. Die leiblichen Eltern des Säuglings versetzten die Welt in Empörung, als sie das Baby bei der Leihmutter zurückließen. Das Kind kam mit Trisomie 21 oder Downsyndrom zur Welt. Seine gesunde Zwillingsschwester nahm das australische Paar mit.
Gammys Geschichte: Wenn Leihmutterschaft missbraucht wird
Die Geschichte des Jungen mit Trisomie 21 ist eine traurige Geschichte mit Happy End. Im Dezember 2013 kam Gammy zusammen mit seiner Schwester Pipah in einem thailändischen Krankenhaus zur Welt. Die 21-jährige Leihmutter wurde durch eine Agentur angeworben. Für umgerechnet 10.000 Euro trug sie die Zwillinge für die australischen Eltern aus. Die Thailänderin hat selbst zwei eigene Kinder und wollte das Geld verwenden, um ihre Familie zu versorgen und Schulden zu bezahlen.
Der Vater soll die Leihmutter schon während der Schwangerschaft zu einer Abtreibung genötigt haben. Ein behindertes Kind wolle er nicht haben. Die Leihmutter lehnte eine Abtreibung aus religiösen Gründen ab. Als die Kinder auf der Welt waren, nahmen die Eltern die gesunde Zwillingsschwester mit. Gammy blieb bei seiner Leihmutter zurück.
Mit der Bekanntmachung des Falls entstand eine Welle der Empörung. Der biologische Vater ist ein verurteilter Sexualverbrecher. Ob er für Gammys Zwillingsschwester das Sorgerecht behalten darf, wird derzeit geprüft. Für Gammy erwies sich die internationale Aufmerksamkeit als Segen, denn so flossen Spendengelder, die er für eine Herzoperation dringend benötigte. Die Leihmutter nahm das Kind ohne zu zögern bei sich auf. Sie und ihre Familie lieben ihn wie ihr Eigenes, so die Leihmutter.
Verantwortungsvoller Umgang mit der Leihmutterschaft: Ist das möglich?
Diese dramatische Geschichte hat eine internationale Diskussion um Leihmutterschaft losgetreten. Ist die Leihmutterschaft ethisch vertretbar? Wie kann der verantwortungsvolle Umgang mit „bestellten Kindern“ und ihren Leihmüttern sichergestellt werden? Diesen Fragen muss sich die internationale Gesellschaft immer häufiger stellen. Dabei sollte das Wohl des Kindes und der Geburtsmutter im Vordergrund bleiben. Leider werden gerade in Entwicklungsländern die Frauen aus Armut zur Leihmutterschaft gezwungen. Eine medizinische Versorgung für diese Frauen nach der Geburt ist oftmals nicht gegeben.
Wer eine Leihmutterschaft in einem Entwicklungsland in Erwägung zieht, sollte vorsichtig sein. Nicht nur aufgrund großer bürokratischer Hürden, sondern auch aus ethischem Verantwortungsbewusstsein heraus. Sind die Risiken für die Leihmutter und das Kind zu groß, können eine Adoption, eine Co-Elternschaft, Patenschaften oder ein Pflegekind eine Alternative zum leiblichen Kind sein.
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