Motive eines Spenders

    by Sunseek      .      21. Jan 2022

    Hallo Zusammen,

    in aller Kürze zu mir: W, 36 J., aufgrund Erlebnissen der Vergangenheit möchte ich mir meinen Kinderwunsch ohne Partner erfüllen.

    Ich habe mich auf zwei Seiten, u.a. hier, welche private Samenspenden vermitteln, registriert. Nun bin ich baff und fast ungläubig über die Resonanz. Ich muss sagen, dass ich beruflich bedingt (Polizeibeamtin) generell misstrauisch bin, aber hierfür fehlt mir schlicht die Erklärung bzw. das Motiv. Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen:

    Ich habe mehrere Angebote von Männern erhalten, die für das Sperma kein Geld haben möchten. Sie machen das angeblich aus freien Stücken, aus intrinsischer Motivation heraus, um Anderen zu helfen. Sie bieten an, dass sie die sog. "Bechermethode" durchführen, also kein Geschlechtsverkehr. Sie bieten sogar an, dass das Kind sie auf Wunsch kennenlernen kann (oder eben auch nicht). Sie bieten an, dass wir so lange versuchen würden, bis es klappt. Und sie wollen ausdrücklich kein Geld dafür.

    Wie ist soetwas zu erklären? Steckt ein Haken dahinter, den ich nicht erkannt habe? Mir wäre es ja fast schon lieber, dass derjenige Geld dafür verlangt, dann würde ich es ja verstehen.

    Meine größte Angst in diesem Zusammenhang: Jemand ist nachweislich krank (Infektionskrankheit) und möchte andere Menschen ruinieren, ebenfalls infizieren, etc. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich habe in meinem Beruf schon einiges erlebt. Ich würde mich freuen, wenn Menschen es aus Nächstenliebe tun, aber ich habe schon vieles anderes erlebt.

    Vereinzelt las ich, dass Männer dies aus "Narzissmus" machen - das wäre für mich kein Problem, ist ja keine Infektionskrankheit..

    Nun eure Meinung dazu :)

    6 Beiträge Antworten

    Sunseek on 21. Jan 2022

    Hallo Zusammen,

    in aller Kürze zu mir: W, 36 J., aufgrund Erlebnissen der Vergangenheit möchte ich mir meinen Kinderwunsch ohne Partner erfüllen.

    Ich habe mich auf zwei Seiten, u.a. hier, welche private Samenspenden vermitteln, registriert. Nun bin ich baff und fast ungläubig über die Resonanz. Ich muss sagen, dass ich beruflich bedingt (Polizeibeamtin) generell misstrauisch bin, aber hierfür fehlt mir schlicht die Erklärung bzw. das Motiv. Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen:

    Ich habe mehrere Angebote von Männern erhalten, die für das Sperma kein Geld haben möchten. Sie machen das angeblich aus freien Stücken, aus intrinsischer Motivation heraus, um Anderen zu helfen. Sie bieten an, dass sie die sog. "Bechermethode" durchführen, also kein Geschlechtsverkehr. Sie bieten sogar an, dass das Kind sie auf Wunsch kennenlernen kann (oder eben auch nicht). Sie bieten an, dass wir so lange versuchen würden, bis es klappt. Und sie wollen ausdrücklich kein Geld dafür.

    Wie ist soetwas zu erklären? Steckt ein Haken dahinter, den ich nicht erkannt habe? Mir wäre es ja fast schon lieber, dass derjenige Geld dafür verlangt, dann würde ich es ja verstehen.

    Meine größte Angst in diesem Zusammenhang: Jemand ist nachweislich krank (Infektionskrankheit) und möchte andere Menschen ruinieren, ebenfalls infizieren, etc. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich habe in meinem Beruf schon einiges erlebt. Ich würde mich freuen, wenn Menschen es aus Nächstenliebe tun, aber ich habe schon vieles anderes erlebt.

    Vereinzelt las ich, dass Männer dies aus "Narzissmus" machen - das wäre für mich kein Problem, ist ja keine Infektionskrankheit..

    Nun eure Meinung dazu :)

    Leni87 on 23. Jan 2022

    Hmm. Gute Frage. Also ich habe mich gerade erst angemeldet und hab ähnliche Bedenken wie du... aber die narzisstischen Gründe scheinen mir irgendwie plausibel..

    silvero on 23. Jan 2022

    Wie im richtigen Leben gibt es solche und solche Personen. Die Motive sind wohl Unterschiedlich, weshalb es Spender machen. Geld ist es in der Regel nicht, aus reiner Nächstenliebe sicher eher selten. Aber um dir mal einen "verständlichen" Grund zu nennen, nehme ich mal mich als Beispiel. Ich bin im Prinzip in der gleichen Situation wie viele Frauen hier nur umgekehrt als Mann. Bisher hatte ich nicht das Glück eine passende Partnerin für eine Familiengründung zu finden, obwohl auch bei mir natürlich der Kinderwunsch in welcher Form auch immer besteht. Also entweder durch Samenspende, Co Elternschaft oder vielleicht sogar Partnerschaft. Vielleicht gibt es aber noch mehr triftige Gründe, wollte nur mal meine Motivation beschreiben. :)

    Nebenbei, deine größte Angst lässt sich über gemeinsame Tests ja eleminieren. Ich bin beispielsweise gesund, hätte bei Bedarf aber kein Problem jedweden Test zu machen. Hier wäre es vielleicht Sinnvoll, wenn die Frau sich dann an diesen Kosten des Spenders beteiligen würde. Solche Sachen kann man aber ja alle einfach besprechen. Genauso die Methode, also ich wäre eher für die natürliche Methode, weil sie Erfolgsversprechender ist und dieser Weg doch auch mehr Spaß macht und für beide Seiten schön sein kann.

    Berlin on 25. Jan 2022

    Liebe Sunseek,

    also nach meiner Erfahrung und Meinung nach wirst Du keinen rein altruistischen Spender finden.

    Meine Motivation war zuerst eine Biologische, d.h. ich wollte eigene biologische Nachkommen haben, hatte aber ökonomisch (Zeit und Geld) nicht die Vorraussetzungen dafür. Als die ersten Spenden geklappt hatten, hatte ich dann diese Motivation nicht mehr. Sondern ein Mix aus verschiedenen Motivationen hat das dann abgelöst. Das Meiste ist tatsächlich abenteuerlust, ein liebevolles und auf ein positives Ziel ausgerichtete Miteinander, etwas Ego, jemand Besonderes zu sein, Geld und ja, manchmal spielt auch eine sexuelle Motivation eine Rolle. (Wichtig hierbei ist aber immer, dass das von Anfang an offen kommuniziert wird, kein Druck aufgebaut wird und alles im Consent geschieht!)

    Es gibt tatsächlich sehr viele Männer, die in das Spendenthema reinstolpern, und sich erstmal sehr naiv anbieten. Sie probieren sich erstmal. Und Du findest auch viele Spender, bei denen auch ein Mix aus Motivationen vorhanden ist, sie das aber nie irgendwie gedanklich gefasst haben, und eher spenden, weil dieses neue positive Miteinander ihnen gefällt. Wo gibt es das noch in Unserer Ellenboden-Gesellschaft? Das ist sicherlich ein gutes Gefühl!

    Das Gros der sich anbietenden Männer haben aber eine sexuelle oder finanzielle Motivation. Wenn das offen kommuniziert wird, finde ich das auch vollkommen okay. Nur hast Du da auch oft Betrüger darunter, die sich extrem besser verkaufen als sie sind und Summen nehmen, die mit einer Aufwandsentschädigung nichts zu tun haben. Wobei man sicherlich das Unterhaltsrisiko dagegen aufwiegen muss.

    Im Bereich der Co-Elternschaft gibt es noch so ein Renten-Ding. Aber das ist eher selten.

    Ich hoffe, ich konnte Dir zu dem Thema Motivation von Samenspendern etwas weiterhelfen. Ich hoffe, Du fällst nicht auf die vielen Fakes herein, die sich oft einfach nur einen Jux aus den Thema machen. Aber in der Regel bieten Plattformen mit Paywalls wie diese Seite hier einen guten Schutz davor.

    Ich selbst bin übrigens seit etwa 5 Jahren Samenspender, habe auch eine Co-Elternschaft (soziale Vaterschaft), und wurde daneben auch schon entgegen der Vereinbarung mit den Empfängerinnen unterhaltspflichtig,

    DiMa87 on 31. Mai 2022

    Hallo du,

    Ich bin selbst nicht als Spender hier unterwegs. Sondern wir sind hier ehr selbst auf der Suche nach einem passenden Spender, da es mir leider biologisch nicht möglich ist ein Kind zu zeugen. Aber ich wollte dir sagen das ich mir sehr gut vorstellen kann das es hier Leute gibt die aus reiner Nächstenliebe spenden. Da ich mir das selbst auch gut vorstellen könnte, wen es mir möglich wäre.

    Und ein ander Aspekt ist ehr eine sexuelle Phantasie die einige Männer antreiben könnte ... Einfach der Gedanke das der eigene Samen eine Frau schwängert.

    Aber daran dass diese Menschen es machen um anderen zu schaden glaube ich selbst nicht. Sicher mag es auch hier schwarze Schafe geben. Aber dann sicher dich mit einem Gesundheitszeugnis am besten ab. :) Ich wünsche dir ganz viel Glück bei der Suche

    danitro on 27. Jun 2022

    Meine Frau und ich hatten jahrelang Probleme, selbst Kinder zu bekommen. Selbst nachdem die medizinische Ursache (Gelbkörperschwäche) gefunden und glücklicherweise behoben wurde, hat es noch Jahre gedauert. In der Zeit haben wir und viel mit dem Thema private Samenspende beschäftigt.
    Am Ende hat es dann aber doch geklappt - unser Entschluss stand trotzdem fest. Wir wollten auch helfen.. Die Bechermethode war mir aber schnell zuwider (zu technisch bei zu geringen Erfolgsaussichten und damit zu hohem Aufwand) und ich wollte wieder aufhören. Meiner Frau meinte dann aber, dass die natürliche Methode (verkürzt oder auch nicht) auch in Ordnung wäre. Seitdem leben wir wohl in einer leicht offenen Beziehung (sie auch).

    Warum hatte ich mich also entschieden, Spender zu werden: Das "Helfen-wollen" war ein großer Punkt, wenn nicht sogar der Punkt überhaupt. Klingt ein wenig nach Helfersyndrom, ist es aber nicht (oder zumindest hoffe ich, dass es das nicht ist).
    Daneben finde ich den Gedanken wahnsinnig schön ein Leben zu Schenken (allerdings muss ich davon überzeugt sein, dass dieses auch in die richtigen Hände kommt). Ich finde jeder, der sich ein Kind wünscht, sollte auch Kinder bekommen können - Adoption und Samenspende sind in DE aber derart über-reguliert, dass gleich mal alle schwulen/lesbischen Pärchen aussortiert und Nicht-Verheirateten Steine in den Weg gelegt werden. Und auch Single-Moms haben keine guten Karten. Das empfinde ich als hochgradig ungerecht.

    Warum jetzt nicht mehr mit der Bechermethode: hier bin ich zwar neu, aber ich habe 3x in den letzten 5 Jahren gespendet (mehr als 1x im Jahr mach ich nicht) und mir viel Zeit genommen (Kennenlernen, Tests, die Versuche, ...).
    Ja, Sex ist da der Punkt, der den Aufwand aufwiegt und die meisten werden das abstoßend finden. Aber daneben sind die Erfolgsaussichten und die Motivation es wesentlich öfter zu probieren auch höher.

    ---
    Spinner gibt's überall. Bechermethode kann auch ein Fetisch sein - bei den meisten würde ich aber das schöne Gefühl des "gebraucht werden" als Motivation sehen. Leider nat. auch das "auf mich angewiesen sein"-Gefühl.
    Aber so richtig schlimm scheint mir nichts davon.

    ChrisHH on 27. Jul 2022

    Hab mir da schon länger Gedanken zu gemacht welche Arten von Männern es gibt in der Hinsicht, hier ne Übersicht, ein wenig zum Spaß aber auch mit nem großen Funken Wahrheit:

    a. der Lebemann (will Sex ohne Kondom mit möglichst vielen Frauen)
    b. Geschäftsmann (Biete Sperma meistbietend an)
    c. JEsus (Will allen hefen, süchtig nach anerkennung)
    d. Daddy 1 (Will Vater werden, gern mit romantischer Bindung zur Frau, die natürlich sehr attraktiv und 10-20 jahre Jünger sein soll als er)
    e. Daddy 2 (will vater werden, mit seinem partner zusammen am besten ohne Störfaktor Frau)
    f. Golum ( einzige Chance Gene weiterzugeben ist sperma anzubieten, da sonst jede Frau schreiend wegläuft)
    g. König (hat das Bild das es okay ist mehrere Geliebte zu haben aus denen Kinder entstehen, nur dürfen sie keine Ansprüche stellen)
    h. Wettkämpfer (steht im Wettbewerb mit sich selbst und anderen Männern wer am meisten Kinder gemacht hat)


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    Die traditionelle Familie (zwei Elternteile, die gemeinsam ihre Kinder großziehen) ist nicht mehr das einzige Familienmodell in Deutschland und Europa. Immer mehr neue Eltern gestalten ihre Familie anders als frühere Generationen. Familien mit nur einem Elternteil, gleichgeschlechtliche und Patchwork-Familien sind integraler Bestandteil unserer Gesellschaft.
    Es ist heute möglich, Vater oder Mutter zu werden, ohne ein Paar zu sein. Von nun an können alleinstehende Männer und Frauen, die Vater oder Mutter werden wollen, sich zusammentun, um gemeinsam ihr Kind großzuziehen. Dies wird als Co-Elternschaft bezeichnet.


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