Wenn es nicht klappt: Verhindert Stress eine Schwangerschaft?
Wenn der Kinderwunsch groß ist, fällt das Warten umso schwerer. Wer länger auf die Schwangerschaft warten muss, kennt das Gefühl der großen Enttäuschung, wenn nach tagelangem Hoffen die Periode letztendlich doch eintrifft. Wieder nicht schwanger. Woran liegt das? Kann Stress die Fruchtbarkeit einschränken?
Unerfüllter Kinderwunsch: die möglichen Ursachen der Kinderlosigkeit
Mögliche Ursachen für das Ausbleiben einer Schwangerschaft gibt es viele. Unfruchtbarkeit oder eine eingeschränkte Fruchtbarkeit betrifft etwa gleich viele Frauen wie Männer. Die Annahme, dass mehr Frauen als Männer von einer Unfruchtbarkeit betroffen sind, ist falsch. In 20 % der Fälle sind sogar beide Partner von einer eingeschränkten Fruchtbarkeit betroffen. Ist nach einem Jahr des „Übens“ noch keine Schwangerschaft eingetreten ist, solltest Du Dich gemeinsam mit Deinem Partner gründlich von einem Arzt untersuchen lassen.
Veranlagungen, Vorerkrankungen, Gebärmutterhalsentzündungen, eine Prostata-OP und unregelmäßige Zyklen können Hinweise auf eine eingeschränkte Fruchtbarkeit sein. Eine ungesunde Lebensweise, Über- und Untergewicht sowie Leistungssport können die Fruchtbarkeit zeitweise einschränken. Wird keine körperliche Ursache gefunden, gerät schnell die Psyche der Frau unter Verdacht. Doch kann Stress die Chancen auf eine Schwangerschaft wirklich beeinträchtigen?
Psyche und Schwangerschaft: Verhindert Stress das Schwanger werden?
Viele Paare setzen sich unter Druck, wenn es nach Monaten noch nicht mit einer Schwangerschaft geklappt hat. Der Druck wird so groß, dass sie kaum an etwas anderes denken können. Mit jedem erfolglosen Monat wachsen Enttäuschung und Druck. Ein Teufelskreis, aus dem betroffene Paare nur schwer ausbrechen können. Die Wissenschaft ist sich jedoch uneinig, ob Stress für das Ausbleiben der Schwangerschaft verantwortlich gemacht werden kann.
Laut Experten des Fertilität Centers in Berlin spielt Stress keine Rolle. Auch psychische Krankheiten wie Depressionen und Angststörungen sind nicht für das Ausbleiben der Schwangerschaft verantwortlich. Anders lautet das Ergebnis einer amerikanischen Studie: Die Untersuchung von 373 Frauen zeigte, dass Frauen mit einem höheren Gehalt des Stressproteins Alpha-Amylase im Speichel eine 30 % geringere Chance hatten, im aktuellen Zyklus schwanger zu werden. Die Ergebnisse konnten jedoch nicht eindeutig belegen, ob Stress der entscheidende Faktor für die Empfängnis war oder ob andere Faktoren eine Rolle spielten.
Entspannt schwanger werden: Entspann Dich!
Auch wenn Experten nicht eindeutig herausfinden konnten, ob psychische Faktoren die Fruchtbarkeit beeinflussen, sind sie sich in einem Punkt einig: Das Thema schwanger werden sollten Paare so entspannt wie möglich angehen. Druck und Stress sollten vermieden werden. Entspannungsübungen, Yoga oder ein warmes Bad und ein gutes Buch können helfen, zur Ruhe zu kommen und abzuschalten. In jedem Fall ist die Entspannung gut für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden. Im Idealfall wirkt sich die Entspannung auch noch positiv auf die Empfängnis aus.
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