Tipps, mit denen man das Geschlecht seines Babys beeinflussen kann: Funktioniert das wirklich?

Beiträge wie „Die besten Tipps, um einen Jungen zu bekommen” oder „Die beste Ernährung für ein Mädchen” sind im Internet weit verbreitet und selbst auf bekannten Webseiten zu finden. Wenn Sie versuchen, schwanger zu werden und sich ein Mädchen oder einen Jungen wünschen, könnten Sie in Versuchung geraten, eine bestimmte Diät einzuhalten oder an einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Menstruationszyklus Sex zu haben, um so das Geschlecht Ihres Babys zu beeinflussen. Die wichtigste Frage hierzu lautet: Funktioniert das wirklich? Können wir tatsächlich das Geschlecht eines Babys beeinflussen?

In den USA beträgt die Wahrscheinlichkeit, ein Mädchen bzw. einen Jungen zu bekommen, jeweils etwa 50 Prozent. Dennoch können laut einigen Forschern bestimmte Verhaltens- oder Ernährungsweisen tatsächlich die Chancen, entweder ein Mädchen oder einen Jungen zu bekommen, beeinflussen, auch wenn dieser Einfluss gering ist und schlüssige Beweise fehlen. Dies bedeutet, dass bei Aufrechterhaltung einer gesunden Ernährung und eines gesunden Lebensstils das Ausprobieren solcher Methoden ohne Risiko möglich ist.

 

Zwei Monate altes Baby Bruder und Schwester schlafen auf aufblasbaren Bojen pink und blau

 

Können bestimmte Ernährungsweisen das Geschlecht eines Babys beeinflussen?

Es gibt eine Vielzahl von Theorien darüber, was man essen sollte oder nicht essen sollte, um auf das Geschlecht seines Babys Einfluss zu nehmen. Beispielsweise erhöhen mehr Kalorien pro Tag, Getreideprodukte zum Frühstück sowie eine kaliumreiche Ernährungsweise die Wahrscheinlichkeit, einen Jungen zu bekommen. Laut anderer Studien verbessern sich die Chancen auf einen Jungen, wenn die Betroffene salzige Lebensmittel und viel rotes Fleisch zu sich nimmt, während Nahrungsmittel mit hohem Kalzium- und Magnesiumgehalt die Wahrscheinlichkeit eines Mädchens erhöhen können. Doch obwohl diese Überzeugungen weit verbreitet sind, gibt es nicht genügend Belege für die Annahme, dass sich die Ernährung tatsächlich aufs Geschlecht auswirken kann, außerdem sind sich Forscher über dieses Thema noch immer nicht einig.

Wer schwanger werden möchte, sollte sich vor allem ausgewogen und abwechslungsreich ernähren, da Sie auf diese Weise sämtliche Nährstoffe erhalten, die für die Geburt eines gesunden Babys wichtig sind.

Kann der Zeitpunkt der Empfängnis das Geschlecht beeinflussen?

Eine Theorie besagt, dass Sex in zeitlicher Nähe zum Eisprung die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, einen Jungen zu bekommen. Anscheinend ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Lebensdauer der männlichen Spermien kürzer ist als die der weiblichen, und daher könnte der Versuch, in zeitlicher Nähe zum Eisprung schwanger zu werden, dazu führen, dass mehr von ihnen überleben und schließlich ihr Ziel erreichen. Es gibt Belege dafür, dass männliche Spermien (die ein Y-Chromosom tragen) dazu neigen, schneller zu schwimmen und kürzer zu leben als weibliche Spermien (X-Chromosom).

Genau wie bei der Ernährung kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass der Zeitpunkt der Empfängnis wirklich das Geschlecht eines Babys beeinflussen kann, da auch bei dieser Frage die wissenschaftlichen Meinungen auseinander gehen.

Kann sich Stress auf das Geschlecht auswirken?

Laut einer im Jahre 2011 veröffentlichten Studie (die Ergebnisse basierten auf schwangeren Frauen, die einem schweren Erdbeben in Chile ausgesetzt waren) könnte viel Stress weniger Jungen bedeuten. Eine Erklärung hierfür ist, dass die männlichen Spermien (Y) unter hohem Stress weniger lange leben könnten als weibliche Spermien (X). Eine weitere Theorie besagt, dass sich Stress auf die Hormone einer Frau auswirken kann, weshalb ihr Körper dann empfänglicher für weibliche Spermien sein könnte.

Darüber hinaus zeigen zahlreiche Studien, dass Stress die Empfängnis erschweren kann. Yoga-Kurse, Meditation und Sport können Ihnen beim Stressabbau helfen.

Gibt es eine genetische Veranlagung für Mädchen oder Jungen?

Häufig wird versucht, das Geschlecht des Babys auf Basis der in der Familie vorhandenen Anzahl von Jungen und Mädchen zu erahnen. Vielleicht haben Sie es auch selbst schon ausprobiert! Aber auch hier mangelt es wieder an Beweisen, und in keiner veröffentlichten Forschungsarbeit ist man jemals zu dem Schluss gekommen, dass es eine genetische Veranlagung für entweder Jungs oder Mädchen gibt.

Ist die Wahrscheinlichkeit, einen Jungen zu bekommen, bei einer künstlichen Befruchtung höher?

Laut einer Studie der University of New South Wales (Australien) könnte eine mittels assistierter Reproduktionstechnik herbeigeführte Empfängnis das Geschlecht eines Babys beeinflussen. Frauen, die ihre Schwangerschaft mittels intrazytoplasmatischer Spermieninjektion herbeiführen und den Embryo nach zwei oder drei Tagen im Mutterleib tragen, würden demzufolge mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 49 % einen Jungen auf die Welt bringen können.

Allerdings liegen bei Frauen, die sich einer standardmäßigen künstlichen Befruchtung unterziehen und Embryos vier Tage nach der Befruchtung eingesetzt bekommen, die Chancen, ein männliches Baby zu bekommen, bei deutlich besseren 56 %. Obwohl Forscher die genauen Ursachen für diese Ergebnisse nicht kennen, glauben sie, dass besagte Ergebnisse mit der Länge der Zeit, in der sich ein Embryo im Labor entwickelt, zusammenhängen könnten.

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