Späte Mutterschaft: Mit 35+ das erste Kind
Mit 35+ das erste Mal Mutter werden? In Heidelberg und Stuttgart liegt das im Trend. Laut des Statistischen Landesamt Baden-Württemberg sind 20 % der Mütter in Baden-Württemberg bei der Geburt ihres ersten Kindes 35 und älter.
Das richtige Alter fürs erste Baby: Mütter werden immer älter
In den 70ern lag das Durchschnittsalter noch bei 27 Jahren. 30 Jahre später liegt das Durchschnittsalter bei 31 Jahren, mit einem höher werdenden Anteil an „späten Müttern“ über 35. Zwischen 2000 und 2007 stieg der Anteil der „späten Mütter“ von 17 Prozent auf 24 Prozent an. Seit einigen Jahren ist er unverändert. Doch die Statistik zeigt: Der Trend zur späten Mutterschaft ist da. Woran liegt es?
Auf dem Land sind die Mütter generell jünger. Der Anteil der Frauen, die bei Geburt des ersten Kindes über 35 Jahre alt sind, liegt hierbei unter 20 Prozent. In den städtischen Umgebungen liegt der Anteil bei bis zu 31 Prozent. In Stuttgart und Heidelberg ist dieser Anteil am höchsten. Die Gründe für die späte Familienplanung sind eine verlängerte Ausbildungszeit, ein langjähriges Studium und der Wunsch ein paar Jahre berufstätig zu sein.
Die Statistik bestätigt diese Gründe: Der höchste Anteil der Mütter über 35 findet sich in Heidelberg. Hier lebt der größte Anteil der Hochschulabsolventinnen in Baden-Württemberg. In Landkreisen mit einem geringeren Anteil an Fachhochschul- oder Universitätsabsolventinnen ist das Durchschnittsalter der Mütter geringer. Daneben sind die finanzielle Situation oder der fehlende Partner Gründe für eine spätere Familienplanung.
Schwangerschaft nach 35: Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit
Ab einem Alter von 30 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit ab. Durchschnittlich dauert es länger, um schwanger zu werden. Ab dem 35. Lebensjahr stufen Ärzte eine erste Schwangerschaft routinemäßig als Risikoschwangerschaft ein. Die Schwangerschaft könnte mit gesundheitlichen Risiken für Mutter und Baby verbunden sein. Das Risiko für Fehl- und Frühgeburten steigt, Schwangerschaftsdiabetes, Thrombose und Präeklampsie kommen häufiger vor.
In der Medizin können viele Risikofaktoren im Vorfeld ausgeschlossen oder behandelt werden. Auch sagt eine Statistik nichts über das biologische Alter der Frau. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßiger Sport und eine ausgewogene Ernährung halten den Körper auch jenseits der 35 für eine Schwangerschaft fit. Die Einstufung zu einer Risikoschwangerschaft bleibt aus diesem Grund zunächst nur ein theoretisches Risiko. Erst in Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie Übergewicht oder chronischen Krankheiten kann ein tatsächliches Risiko entstehen. Entscheidend ist nicht alleine das Alter, sondern auch körperliche Voraussetzungen und die Gesamtsituation aller Beteiligten.
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