Co-Elternschaft mit einem schwulen Mann – kann das gut gehen?
Das traditionelle Familienbild von Vater, Mutter und Kind ist schon lange nicht mehr das einzige Familienmodell. Es gibt alleinerziehende Mütter, alleinerziehende Väter, homosexuelle Eltern und Eltern, die Kinder gemeinschaftlich großziehen, ohne die Basis einer romantischen Beziehung. Letzteres wird Co-Elternschaft genannt. Die Co-Elternschaft gibt es in den verschiedensten Konstellationen und ist für lesbische Paare oder Single Frauen eine gute Alternative zur anonymen Samenspende. In diesem Artikel erfährst Du, warum sich ein schwuler Vater gut für eine Co-Elternschaft eignet.
Co-Elternschaft erklärt: Wir werden Co-Eltern!
Wenn sich zwei (oder mehr!) Menschen für ein Kind entscheiden und eine aktive Elternrolle des Kindes übernehmen, wird das Co-Elternschaft genannt. Der Unterschied zur traditionellen Familie ist, dass die Co-Eltern keine romantische Beziehung miteinander führen. Es ist eine gemeinschaftliche, freundschaftliche Entscheidung, ein oder mehrere Kinder gemeinsam aufzuziehen.
Das Familienleben der Co-Eltern kann ganz unterschiedlich organisiert sein. Die Co-Eltern könnten wie in einer Wohngemeinschaft zusammenleben. Das Familienleben unterscheidet sich dann kaum von dem Familienleben einer traditionellen Familie. Oder die Co-Eltern leben getrennt. Dann erinnert das Familienleben an das Familienleben von getrennten Eheleuten. Doch Spannungen oder verletzte Gefühle zwischen den Co-Eltern gibt es nicht.
Die verschiedensten Konstellationen sind möglich: Ein lesbisches Paar kann gemeinsam mit einem schwulen Paar Kinder großziehen, eine Single Frau kann mit einem Single Mann ein Kind bekommen oder ein schwuler Mann kann mit einer lesbischen Frau eine Familie gründen. Für Single Frauen oder ein lesbisches Paar kann ein schwuler Mann der geeignete Vater sein, wenn der biologische Vater nicht anonym sein soll. Im Gegenteil: Der Co-Papa übernimmt eine aktive Elternrolle im Leben des Kindes.
Co-Elternschaft gesucht: ein schwuler Mann mit Kinderwunsch
Schwule Männer mit Kinderwunsch haben es nicht einfach, eine Familie zu gründen. Was bei Frauen durch eine Samenspende möglich ist, ist bei homosexuellen Männern nur durch eine Leihmutter, Adoption oder durch die Co-Elternschaft möglich. Dabei ist die bezahlte Leihmutterschaft in Deutschland verboten und die Adoption für Single Männer schwierig. Die Co-Elternschaft ist eine der einfacheren Wege als schwuler Mann eine Familie zu gründen.
Der schwule Co-Vater ist damit mehr als ein Samenspender. Er ist bereit, sich voll und ganz um das Kind zu kümmern, an seinem Leben teilzuhaben und ihm ein guter Vater zu sein. Durch die Co-Elternschaft mit einem schwulen Mann wird der größte Kritikpunkt bei der Familiengründung ohne Partner entkräftet: Das Kind kann mit Mutter und Vater aufwachsen. Der Vater ist nicht wie bei der Samenspende ein anonymer, gesichtsloser Mann. Er wird zu einer wichtigen, männlichen Bezugsperson im Leben des Kindes und unterstützt die Familie bei der Kindererziehung und finanziell.
Zwischen den Co-Eltern muss es passen
Als Frau kannst, Du Dir bei einem schwulen Mann kannst sicher sein, dass der Kinderwunsch die Hauptmotivation für die Samenspende ist. Doch trotz der platonischen Beziehung sollte die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmen. Plant eine längere Phase zum Kennenlernen ein und trefft Euch regelmäßig. Schaut, ob es „passt“ und ob Eure Vorstellungen über das zukünftige Familienleben übereinstimmen. Bedenke, dass ein gemeinsames Kind Dich und alle Co-Elternteile für Jahre aneinander bindet. Auch ohne eine romantische Beziehung kann es hier zu Konfrontationen und Problemen kommen. Eine offene und ehrliche Freundschaft ist die beste Grundlage für eine erfolgreiche Co-Elternschaft.
Stimmen Werte, Ansichten, Vorstellungen und Lebensweisen überein? Wo soll das Kind hauptsächlich leben? Wo leben die Co-Eltern? Was geschieht, wenn ein Co-Elternteil umziehen muss? Wie werden Feiertage und Urlaube verbracht? Wie oft werden Besuche stattfinden? Wer erhält das Sorgerecht? Wie werden die finanziellen Kosten geteilt? Wenn das Bauchgefühl stimmt, die Vorstellungen ähnlich aussehen und die rechtlichen Aspekte geklärt sind, könnt Ihr mit der Familienplanung als Co-Eltern beginnen.
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